Geschichte der Müritz und Seenplatte

Der Name Müritz stammt vom slawischen Wort Morcze, das so viel wie „kleines Meer“ bedeutet. Gegen Ende der Eiszeit, ungefähr 10.000 v. Chr., kamen die ersten Menschen in die Region rund um Müritz und Seenplatte, um dort zu siedeln. Sie lebten von der Jagd und vom Fischfang. Erst in den Jahren um 300 n. Chr gab es starke Umbrüche in dieser Struktur zu verzeichnen: Es war die Zeit der großen Völkerwanderung auf europäischem Gebiet. Germanische Völker wanderten gen Süden und das zurückgelassene Territorium nahmen slawische Stämme für sich in Besitz. Die Müritz, die auch heute noch aufgrund ihrer Fläche von 112,6 Quadratkilometer wie ein kleines Meer anmutet, wurde von den Slawen ebenso genannt, und im Laufe der Zeit wurde aus Morcze „Müritz“, aus dem slawischen Mikilinborg, dem Namen einer Burg bei Wismar, das heutige Mecklenburg.

Etwa um das Jahr 1150 herum mussten die Slawen aus der Region abziehen, sie wurden vertrieben und es gründeten sich Städte und Bistümer. Die Region hatte es jedoch fortan nicht immer leicht, während der 30jährige Krieg im 17. Jahrhundert Leid, Zerstörung und die Pest brachte, gab es ab 1821 recht moderne Probleme zu verzeichnen: die Industrialisierung schritt voran, nur war rund um Müritz und der Seenplatte davon nichts spürbar. Als auch noch die Agrarwirtschaft kriselte, beschlossen viele Menschen, in die USA auszuwandern und dort ihr Glück zu versuchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden aus dem westlich der Oder gelegenen Teil Pommern und Mecklenburg der Zusammenschluss Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem die DDR-Regierung diesen Zusammenschluss änderte und in verschiedene Bezirke unterteilte, erhielt die Region mit der Neukonstituierung als Land im Herbst 1990 die Bezeichnung Mecklenburg-Vorpommern zurück.

Die schon im 19. Jahrhundert unter der mangelnden Industrialisierung leidende Region rund um die Müritz hat sich heute auf das besonnen, was sie auszeichnet: sie ist eine idyllische Oase, bestehend aus Seen, Flüssen, Wäldern und Wiesen und viel Natur, wie erholungsbedürftige Urlauber und Camper es kaum zu träumen wagen. Wozu in die Ferne schweifen?